Ivan im Abstrakten

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Gedanken die zu Worten wurden…

Hier findest du Texte und Gedichte, die ich in Zukunft als Bilder umsetzen möchte. Vielleicht nur als Bild oder mit Text im Bild integriert, das muss sich noch ergeben.

Selbst im Traum

Ich möchte schlafen, ruhen, nicht gewesen sein
Ein Boot betreten, fliehen hin zum Traum
Zum Ort – zum schwarzen, außerhalb von Zeit und Raum
Ich möchte segeln durch den Ozean der Nacht,
Auf Wellen reiten, die aus Träumen sind gemacht.
Ich möchte baden in Deiner Liebe Schein:
Die Realität vergessen, für immer bei Dir sein.

Ich möchte schlafen, ruhen, nicht gewesen sein
Doch das Schicksal hauchte mir das Leben ein
Nun zieh´ ich rastlos durch die Nacht,
und such´ nach Dir – die Sehnsucht ist erwacht !
Doch selbst im Traum,
der Seele nächtlichem Gesicht
rufe ich nach Dir und find´ Dich nicht,
selbst im Traum
spür´ ich deine Liebe kaum

 

Veröffentlicht in „Wortlese“,Seite 234, Engelsdorfer Verlag, ISBN 3939144932

Jenseits des Raums

Jenseits des Raums, jenseits der Zeit
Da ist der Anfang, da ist das Ende,
Da ist Nichts – die Ewigkeit

Der Mutterschoß aus dem entstand
Die Illusion des Seins,
Des Kosmos prächtiges Gewand:
Erde, Feuer, Wasser, Luft
Und Deine Seele –
Eines toten Gottes letzte Gruft!

Ein zartes Gewebe, ein feines Gespinst
Aus Eden, dem Garten des jüngsten Gerichts.
Die Ewigkeit aus der Du Deine Seele gewinnst,
Der Sinn des Lebens, die Antwort: DAS NICHTS !

Sinnlos

Du lauscht nach dem Wind im herbstlichen Laub.
Du lauscht umsonst, denn Du bist taub.

Du suchst nach Licht – die Zeit verrinnt.
Du suchst umsonst, denn Du bist blind.

Du schreist nach Hilfe – weißt nicht warum.
Du schreist umsonst, denn Du bist stumm.

Du lebst vor Dich hin – nach Gottes Gebot.
Du lebst umsonst, denn Du bist schon tot !

Du

du
ich
ich denke an dich,
und damit quäle ich mich,
ich denke daran, wie es war deine Haut zu spüren,
dann möchte ich dich wieder berühren,
dich noch einmal verführen,
dich rühren,
dich,
ich,
du

Dunkler Engel

Wenn ich ein Engel wär´, einer wie du,
ich würd´ mich erheben mit meinen Schwingen
und schwerelos schweben über den Dingen.
bekäme meinen Frieden, hätt´ meine Ruh,
ach, wär ich nur ein Engel, ein Engel wie du.

Wir würden fliegen, bis zum Rande des Seins,
jenseits des Raumes in die Unendlichkeit,
wir würden fliegen bis zum Ende der Zeit,
jenseits von heute in die Ewigkeit.

Wenn ich ein Gott wär, in der Ewigkeit gefangen,
du wärst meine Versuchung, du wärst meine Sünde!
Die Vernunft geblendet durch mein Verlangen,
gäbst Du mir tausendfach tausend gute Gründe,
tausende Gründe, um mir zu vergeben
dass ich die Unsterblichkeit hab aufgegeben,
um wenige Jahre bei dir zu sein und mit dir zu leben,
um dir in endlicher Zeit unendliche Liebe zu geben.

Wenn ich der Teufel wär´, mit finsterer Macht,
beenden würd´ ich die ewige Schlacht,
ich würde mich aus der tiefsten Hölle erheben
um mich Gott, dem Vater ganz zu ergeben,
nur um deine Seele einmal zu berühren.
nur um deine Wärme einmal zu spüren,

Doch ich bin kein Engel, kein Teufel, kein Gott,
in der Vergangenheit geboren, in der Zukunft schon tot.
Ich lebe in der Endlichkeit, fernab der Ewigkeit,
und doch bin ich ewig und jenseits der Zeit.

Auch wenn es widerspricht des Menschen Vernunft,
ich brauch keine Vergangenheit und auch keine Zukunft,
denn von der Illusion der Zeit hab ich mich befreit,
und bin nun ganz für die Gegenwart bereit.

Der Augenblick, das Ende der Zeit,
Der Augenblick, Beginn der Ewigkeit.

In jedem Augenblick – da lebe ich,
in einem Augenblick – da fand ich dich
und in diesem Augenblick – da lieb ich dich!

Ach, mein dunkeler Engel mit schwarzen Schwingen,
was wird uns wohl das Schicksal noch bringen?

Es begann als Spiel

Es begann als Spiel mit sehr viel Gefühl,
Ich hab dich umgarnt, du hast mich umarmt,
Ich hab dich berührt, du meine Sinne verführt!

Der erste Kuss in einem dunklen Flur,
Du flüsterst mir zu „Was machen wir nur?“

Doch da war es zu spät, es war schon geschehen,
Zu weit gegangen um umzudrehen
Die Herzen geöffnet, die Seele berührt
Der Bestimmung gefolgt, durch Liebe geführt.

Es wurde geknüpft ein nicht sichtbares Band,
Zwei liebende Herzen ihresgleichen erkannt.
Zwei suchende Seelen zu einer vereint,
Der Schwur der Liebe, gemeißelt in Stein.

So schenke ich dir dieses Herz aus Stein,
Es soll das Symbol für unsere Liebe sein.

Es wurde geformt durch den Sand der Zeit,
geschaffen um zu überdauern eine Ewigkeit.
So beständig wie dieses Herz aus Stein
Soll die Zukunft unserer Liebe sein!

Es war einmal

Im Badezimmer saß sie drin,
das Leben trist – so ohne Sinn,
der Blick so leer, das Herz so schwer,
Ach, das Glück ist schon so lang her.

Die Fliesen kalt, der Raum so klein,
der Schmerz so tief, der Schnitt so fein,
sie denkt zurück an bessere Zeiten,
denn sie kann nicht von ihm scheiden.

Seine Spuren auf blasser Haut,
Der Schmerz inzwischen so vertraut,
ein Kampf in ihr, den sie verliert,
der Kampf mit ihr, den er verliert

Im Badezimmer sitzt sie nun allein,
das Herz so schwer, so kalt wie Stein,
ein einsamer Tropfen fällt hinab,
Sein Echo Hoffung, die Pein im Grab

Die Fliesen kalt, der Raum so klein,
ein einsamer Tropfen fällt hinein,
Sein Echo flüstert ihr zärtlich zu,
Du bist befreit, und wieder du!

Der Suchende

„…eine kurze Verschnaufpause, nur eine ganz kurze!“ denkt er sich.
Es ist Nacht, er verweilt in einer dunklen, unbeleuchteten Gasse in einer Großstadt irgendwo in Deutschland. Einer von den vielen, unzähligen Orten, an denen er schon so oft vorbeizog. Die Sterne funkeln am Himmel und scheinen ihm zuzuzwinkern. „Eueren Hohn könnt ihr euch sparen“ denkt er und lächelt verbittert. „Ihr habt ja bekommen, wonach ich suche“ flüstert er leise. Er wird schon wieder unruhig, es zieht ihn wieder fort.

„Wie lange soll ich noch umherirren“ fragt er stimmlos in den Sternenhimmel.
Er kennt die Sterne, er kennt sie alle. Überall hat er schon gesucht, in den Städten der Erde, in deren Wüsten, Wäldern und Ozeanen. Er suchte in den Ringen des Saturns und auf den Monden des Jupiters. Er besuchte unzählige Sonnen, unendlich viele Sterne – doch das was er sucht hat er bis heute nicht gefunden.

„Mein Gott, warum hast du mich verlassen?!“ hadert er mit seinem Schöpfer, „warum hast du mich so bestraft, womit habe ich das verdient!?“
Unzählige Male hat er sein Leid bereits geklagt, es klingt fast wie ein Gebet: „Herr, am Anfang hat du die Erde und den Himmel geschaffen, die Ozeane, die Pflanzen und schließlich den Menschen! Nachdem dein Werk vollbracht war, sagtest du, dass es gut sei bist du für immer von uns gegangen. Nur leider hast du es aber versäumt, mir vorher einen Körper zu geben. Es heißt, du seiest unfehlbar, wenn das stimmt, dann muss es doch irgendwo einen Körper für mich geben, irgendwo! Mein Gott, warum hast du mich verlassen?!“

Der innere Drang weiter zu ziehen ist inzwischen so groß, dass er ihm nicht mehr widerstehen kann. Mit einem lauten, verzweifelten Heulen reißt er sich los und rast durch die Gasse, biegt ab gegen den Himmel und stürmt über die Dächer der Stadt…

Epilog
Ein junges Pärchen steht in einer unbeleuchteten Gasse in einer Großstadt irgendwo in Deutschland. Das Mädchen klammert sich ängstlich an ihren Freund und sagt: „Umarme mich, halte mich bitte kurz fest! Der Wind ist richtig unheimlich. Hörst du wie laut er heute wieder heult?“

Ein Wintertraum

PEGASUS – weiße Schwingen wehen Stürme!
Alleine sitze ich vor der Bühne. Ich bin ein Kind.
Ich möchte den Zauberer sehen und die Hexe und die Fee.
Ich warte, doch der Vorhang hebt sich nicht.

RAPPE – schwarze Pferde fliegen Raben!
Ich bin ein Erwachsener.
Ich stehe vor dem Felsen. Ich frage ihn nach dem Sinn und er antwortet.
Seine Stimme ist der Wind, doch ich höre nur ein Rauschen;
denn mein Gehör ist das eines Menschen.
Irgendwas stöhnt „…nimmer!“
Niemals werde ich verstehen die Worte der Steine, das Rauschen des Windes.

PHOENIX – tote Tauben stürzen stolz den Strom hinab.
Aus grauer Asche erheben sie sich mit neuen weißen Flügeln.
Ich weiß, daß ich träume und wache auf.
Vergebens suche ich die Wirklichkeit.
Ich öffne die Tür und werfe einen flüchtigen Blick nach draußen.
Vor der Tür ist Winter, immer noch…
und immer noch der gleiche Anblick: Menschen aus Eis bewegen sich
hastig und mit klirrenden Geräuschen auf der Straße auf und ab,
und die meisten zerbrechen, bevor der Frühling kommt.
Mit Bedauern schließe ich die Tür und blicke ins Zimmer.
Ich sehe nichts, es ist unbeleuchtet.
Irgendwo im Zimmer steht noch eine neue, ungebrauchte Kerze.
Ich brauche Feuer…
Doch Menschen aus Eis fürchten die Wärme, haben kein Feuer.

EINHORN – mir träumte von Dir
Laß mich erwachen, endlich erwachen,
doch eine Polarnacht ist lang, sehr sehr lang.