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Leben im Nebel

Die menschliche Natur neigt dazu, sich vor der Wirklichkeit zu schützen, indem der Verstand vernebelt wird. Dieser Mechanismus ist eine Art Überlebensstrategie, die es uns ermöglicht, mit schmerzhaften Erfahrungen oder unangenehmen Wahrheiten umzugehen.
In der Psychologie wird dieser Mechanismus der Vernebelung des Verstands als Vermeidungsverhalten bezeichnet.  Einige von uns verwenden dazu Alkohol oder Drogen, um sich zu betäuben und die Realität zu vergessen, andere wiederum verlieren sich in Tagträumen oder Fantasien, um sich von ihren Problemen abzulenken.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wann und warum wir unseren Verstand vernebeln, um uns vor der Wirklichkeit zu schützen. Das einzugestehen und uns aktiv mit unseren Problemen auseinanderzusetzen, um sie zu lösen. Der gesunde Umgang mit der Realität erfordert oft Mut und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Aber nur wenn wir lernen, uns den Herausforderungen des Lebens zu stellen, können wir uns weiterentwickeln und wachsen!

 

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Ausstellung
„Leben im Nebel“

Ausstellung "Leben im nebel"

All the birds have flown away

Umnebelt

Alle Vögel sind schon ausgeflogen und Stille tritt ein. Der Verstand umnebelt, es ist dunkel und warm, bequem und angenehm. Aber diese Stille, diese Leere in mir! Ich merke, dass ich immer noch eingesperrt bin, eingesperrt in meinem persönlichen Käfig in meinem Kopf.  Ich verharre meinen eigenen Gedanken, bequem, unfähig den Begrenzungen zu entkommen. Ich sehne mich nach der Freiheit, nach der Welt dort draußen. Wie schön muss es sein, frei zu sein!

Verloren

In diesem Nebel schrumpft meine Welt auf die Größe meines eigenen Körpers. Jede Bewegung ist tastend, jeder Schritt ein Schritt ins Unbekannte. Die ohrenbetäubende Stille um mich herum verstärkt meine Orientierungslosigkeit und Verwirrung.

Stille

Ich kann den Nebel fühlen, der wie eine feuchte Augenbinde gegen meine Haut drückt und mich in meiner Finsternis einschließt. Ich strecke meine Arme aus und suche nach Anzeichen einer Wand oder einer Tür. Aber alles, was ich fühle, ist leerer Raum. Die Stille ist so vollkommen, dass es mich fast erdrückt. Ich habe keine Ahnung, wer ich bin, wo ich bin oder wie ich hierhergekommen bin. Alles, woran ich denken kann, ist, endlich einen Ausweg zu finden.

Erkenntnis

Ich bin frei! Endlich! Der Nebel hat sich gelichtet, der Blick klärt sich nur langsam, meine Augen gewöhnen sich an das Licht, es schmerzt. Ich sehe nun die Welt, wie sie ist, in ihrer ganzen Vielfalt! Ich sehe Schönheit, ich sehe Licht, ich sehe Sonne, blauen Himmel und weiße Wolken. Ich bin überwältigt. Langsam senkt sich mein Blick nach unten, weg von dem weiß-blauem Himmel, weg von der wärmenden Sonne. Was ich sehe, lässt mich vor Furcht erstarren. Die Welt ist nicht so, wie in den Träumen in meinem Käfig. Je mehr ich sehe, desto mehr Angst bekomme ich. Langsam wird mir bewusst, dass mein Käfig mich nicht eingesperrt, sondern die Welt ausgesperrt hat. Der Käfig war nicht das Gefängnis, der Käfig war meine Festung!

Wegsehen

Ich will das nicht mehr mit anschauen und versuche meinen Kopf in einen neuen Käfig zu stecken, ich will wegsehen, will vergessen, aber die Erkenntnis vertreibt den Nebel und tief im Inneren weiß ich – es gibt kein Zurück mehr.

Kein Weg Zurück

Ich habe Angst und möchte zurück, aber der alte Käfig ist weg, für immer! Die Welt ist groß und unberechenbar, neben den glücklichen Momenten des Alltags doch immer wieder voller Elend, Schmerz und Leid. Wir haben der Natur diesen destruktiven Pfad bereitet, auf dem sie jetzt zum Schafott schreitet. Der Kommerz ihr Richter, der Mensch ihr Henker. Ich sehne mich so sehr in meinen Käfig zurück, zurück in den Nebel, die Geborgenheit und in den Schutz der Unwissenheit. Ich kann mich nicht verstecken, was soll ich jetzt nur tun?