Umnebelt
Alle Vögel sind schon ausgeflogen und Stille tritt ein. Der Verstand umnebelt, es ist dunkel und warm, bequem und angenehm. Aber diese Stille, diese Leere in mir! Ich merke, dass ich immer noch eingesperrt bin, eingesperrt in meinem persönlichen Käfig in meinem Kopf. Ich verharre meinen eigenen Gedanken, bequem, unfähig den Begrenzungen zu entkommen. Ich sehne mich nach der Freiheit, nach der Welt dort draußen. Wie schön muss es sein, frei zu sein!
Verloren
In diesem Nebel schrumpft meine Welt auf die Größe meines eigenen Körpers. Jede Bewegung ist tastend, jeder Schritt ein Schritt ins Unbekannte. Die ohrenbetäubende Stille um mich herum verstärkt meine Orientierungslosigkeit und Verwirrung.
Stille
Ich kann den Nebel fühlen, der wie eine feuchte Augenbinde gegen meine Haut drückt und mich in meiner Finsternis einschließt. Ich strecke meine Arme aus und suche nach Anzeichen einer Wand oder einer Tür. Aber alles, was ich fühle, ist leerer Raum. Die Stille ist so vollkommen, dass es mich fast erdrückt. Ich habe keine Ahnung, wer ich bin, wo ich bin oder wie ich hierhergekommen bin. Alles, woran ich denken kann, ist, endlich einen Ausweg zu finden.
Erkenntnis
Ich bin frei! Endlich! Der Nebel hat sich gelichtet, der Blick klärt sich nur langsam, meine Augen gewöhnen sich an das Licht, es schmerzt. Ich sehe nun die Welt, wie sie ist, in ihrer ganzen Vielfalt! Ich sehe Schönheit, ich sehe Licht, ich sehe Sonne, blauen Himmel und weiße Wolken. Ich bin überwältigt. Langsam senkt sich mein Blick nach unten, weg von dem weiß-blauem Himmel, weg von der wärmenden Sonne. Was ich sehe, lässt mich vor Furcht erstarren. Die Welt ist nicht so, wie in den Träumen in meinem Käfig. Je mehr ich sehe, desto mehr Angst bekomme ich. Langsam wird mir bewusst, dass mein Käfig mich nicht eingesperrt, sondern die Welt ausgesperrt hat. Der Käfig war nicht das Gefängnis, der Käfig war meine Festung!
Wegsehen
Ich will das nicht mehr mit anschauen und versuche meinen Kopf in einen neuen Käfig zu stecken, ich will wegsehen, will vergessen, aber die Erkenntnis vertreibt den Nebel und tief im Inneren weiß ich – es gibt kein Zurück mehr.
Kein Weg Zurück
Ich habe Angst und möchte zurück, aber der alte Käfig ist weg, für immer! Die Welt ist groß und unberechenbar, neben den glücklichen Momenten des Alltags doch immer wieder voller Elend, Schmerz und Leid. Wir haben der Natur diesen destruktiven Pfad bereitet, auf dem sie jetzt zum Schafott schreitet. Der Kommerz ihr Richter, der Mensch ihr Henker. Ich sehne mich so sehr in meinen Käfig zurück, zurück in den Nebel, die Geborgenheit und in den Schutz der Unwissenheit. Ich kann mich nicht verstecken, was soll ich jetzt nur tun?